Reproduzierbare Ergebnisse durch synthetisches Verfahren
Bei diagnostischen Tests zum Nachweis einer Virusinfektion oder zur Bestimmung des Impfstatus sind verlässliche Detektormoleküle essenziell. Viele angebotene Antikörper erzeugen häufig schlecht reproduzierbare Ergebnisse. „Mit Clickmeren kann gleichbleibende Qualität und eine deutlich verbesserte Reproduzierbarkeit garantiert werden“, sagt Erfinder Prof. Dr. Günter Mayer vom LIMES-Institut an der Universität Bonn. Denn anders als beim biologischen Produktionsprozess von Antikörpern können beim chemischen Syntheseverfahren, das zur Herstellung der Clickmere verwendet wird, standardisierte Richtlinien exakt eingehalten werden. Zudem können Clickmere auch wichtige Zielproteine nachweisen, für die bislang keine Antikörper erhältlich sind. Mayer, der auch Transferbeauftragter der Universität Bonn ist, erforschte zusammen mit seiner Arbeitsgruppe die Clickmer-Technologie auf Basis von Pionierarbeiten des Wissenschaftlers Prof. Dr. Michael Famulok.
Auf dem Weg zur Markteinführung
Das Potenzial der Erfindung war früh klar: Über drei Jahre wurde die Technologie unter Leitung von Dr. Joachim Schorr, Mitgründer der Clickmer Systems, mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) in Höhe von 1,7 Millionen Euro gefördert und am Life Science Inkubator (LSI) in Bonn zur Marktreife weiterentwickelt. Mit Erfolg: Jetzt hat das, ebenfalls von Dr. Schorr in 2018 gegründete, britische Unternehmen APIS Assay Technologies Ltd, ein erfahrener Entwickler von Tests für die Molekulardiagnostik, die Bonner Ausgründung für einen einstelligen Millionen-Euro-Betrag übernommen. „Zusammen mit APIS Assay Technologies sind wir jetzt auf dem Weg, Clickmer-Entwicklungen in die Anwendung im diagnostischen & therapeutischen Bereich zu bringen,” sagt Schorr. Das Clickmer Team forscht seit Mai 2022 unter dem Dach von APIS Assay Technologies in eigenen angemieteten Laborräumen, in Rheinbach bei Bonn.