Innovationen aus Nordrhein-Westfalen auf der BIO-Europe 2024

PROvendis präsentierte Forschungsergebnisse für marktspezifische Herausforderungen

PROvendis stellte auf der BIO-Europe 2024 in Stockholm vom 4. bis 6. November 2024 als Mitaussteller im German Pavilion die neuesten Forschungsergebnisse und Technologien aus den nordrhein-westfälischen Hochschulen und Universitätskliniken vor.


Die BIO-Europe ist Europas führende Partnering-Konferenz im Bereich Life Sciences und bietet eine einzigartige Plattform, um zukunftsweisende Innovationen vorzustellen und Partnerschaften zu initiieren. In diesem Jahr waren PROvendis-Innovationsmanager Dr. Jürgen Walkenhorst und Dr. Jens Moll vor Ort, um in persönlichen Gesprächen potenziellen Lizenznehmern und Kooperationspartnern innovative Technologien aus unterschiedlichen Bereichen zu präsentieren.

Im Fokus standen unter anderem neue Therapieansätze und Diagnostikmethoden, die durch Verwertungsverträge und Kooperationen in die klinische Anwendung gebracht werden sollen. Die Teilnahme von PROvendis im German Pavilion unterstrich die enge Zusammenarbeit mit führenden Akteuren der deutschen Life Sciences-Branche.

Im Namen der nordrhein-westfälischen Hochschulen und Universitätskliniken präsentierten die Innovationsmanager unter anderem diese Technologien:

Nano-BioTransporter

Krebs ist weltweit eine der Haupttodesursachen. Ein neuerer therapeutischer Ansatz der Universität Münster und der Universität Paderborn ist die photodynamische Therapie (PDT), bei der eine photosensibilisierende chemische Substanz, eine bestimmte Art von Licht und Sauerstoff verwendet werden.

Diagnose von Arthrose

Arthrose (OA) ist die weltweit häufigste degenerative Gelenkerkrankung. Etwa zwei Drittel der über 65-Jährigen sind betroffen, wobei die Ätiologie weitgehend unklar ist. Eine Erfindung der Universität Köln nutzt Thrombospondin-4 Autoantikörper zur Diagnose von Arthrose. Sie ist der erste Serum-Biomarker-Test, der die klinische Diagnose von OA unterstützt.

Bestimmung des ITIH3-Spiegels mittels ELISA

Die Erfindung der Heinrich-Heine-Universität überwacht den Spiegel des Inter-alpha-Trypsin-Inhibitors H3 (ITIH3) von Patienten mit der Autoimmunerkrankung Myasthenia gravis (MG). ITIH3 ist ein robuster Biomarker, der eine zuverlässige Vorhersage der Krankheitsaktivität von MG ermöglicht und in der täglichen klinischen Routine eingesetzt werden kann. Durch einen ELISA kann die Überwachung bei der routinemäßigen Blutentnahme erfolgen. Dieser Ansatz liefert objektive Ergebnisse, da diese nicht durch Schwankungen im Tagesverlauf, Befangenheit des Untersuchers, symptomatische Medikation oder subjektive Symptombelastung beeinflusst wird.

Künstliche Interferone – Interferon Alpha 2 Mutanten mit verbesserter Aktivität gegen das Hepatitis-B-Virus

Bei der Erfindung der Universität Duisburg-Essen geht es um modifizierte Interferon alpha 2 (IFNα2) Mutanten mit Aminosäuren von IFNα14, die eine deutlich höhere antivirale Aktivität gegen das Hepatitis-B-Virus (HBV) zeigen als herkömmliches IFNα2. Diese IFNα2-Mutanten sind fast so effektiv wie IFNα14, aber besser als Medikament geeignet und zeigen in ersten Tests keine nachweisbaren Nebenwirkungen. Somit können sie zur Behandlung chronischer HBV-Infektionen eingesetzt werden.

Therapiemöglichkeit bei Nervenerkrankung MLD

Die metachromatische Leukodystrophie (MLD) ist eine erbliche Erkrankung des Nervensystems, bei der sich Sulfatide ansammeln und die Myelinschicht der Nerven zerstören, was schwere neurologische Störungen und Tod verursacht. Ursache ist ein defektes Enzym namens Arylsulfatase A (ASA), das den Abbau der Sulfatide verhindert. Forscher der Universität Bonn haben ASA so modifiziert, dass es stabiler und aktiver ist und effizienter die Blut-Hirn-Schranke passiert. Dieses modifizierte Enzym kann Patienten per Enzymersatztherapie zugeführt werden, um Sulfatide abzubauen und die Zerstörung der Myelin-bildenden Zellen und Nerven zu verhindern. In Mausversuchen zeigte die modifizierte ASA eine achtfach höhere Effizienz. Möglich ist als Behandlungsansatz auch die Gentherapie.

Neue Geräte für Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty (DMEK)

Allein in Deutschland werden jährlich etwa 6.000 Hornhauttransplantationen ausgeführt. Bei einem chirurgischen Verfahren namens Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty (DMEK) wird die innere Schicht der Hornhaut, die Descemet-Membran, durch eine Spendermembran ersetzt. Ein am Uniklinik Köln entwickelter DMEK-Injektor mit einem speziellen Design erleichtert die Membranfreisetzung und -entfaltung, reduziert die Komplikationswahrscheinlichkeit und erhöht die Erfolgsquote der Operationsmethode. Ein zudem speziell entwickeltes Gefäß ermöglicht es, die Descemet-Membran zu präparieren und berührungslos in eine Injektionskartusche zu übertragen.

Die BIO-Europe erwies sich auch in diesem Jahr als idealer Ort für Networking und fachlichen Austausch. So wurden wertvolle Kontakte geknüpft und Interessierte über aktuelle Entwicklungen informiert.


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