BMBF prämiert fortschrittliche Schiffstechnologie

28.03.2019 – PROvendis präsentiert preisgekröntes Forschungsprojekt und weitere NRW-Technologien auf der Hannover Messe 2019.

Weniger Reibung, weniger Treibstoff – eine einfache Formel, die Forscher im Schiffbau beschäftigt. Biologische Vorbilder wie der Schwimmfarn lieferten die Grundlage für Prof. Dr. Wilhelm Barthlott und sein Team an der Universität Bonn sowie Wissenschaftler des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und der Universität Rostock: Ihr gemeinsames Forschungsprojekt zeigt, dass Schifftreibstoff mit Hilfe eines natürlichen Phänomens, dem sogenannten „Salvinia-Effekt", stark reduziert werden kann. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat das Projekt mit dem Validierungspreis 2019 VIP+ ausgezeichnet. PROvendis präsentiert diese und weitere Erfindungen der nordrhein-westfälischen Hochschulen am 4. und 5. April 2019 auf der Hannover Messe.

Die Natur als Vorbild: Bionisch lufthaltende Oberfläche

Gefragt sind Oberflächen, die Wasser abweisen. Denn je weniger Reibung zwischen Rumpf und Wasser besteht, umso weniger Energieaufwendung und damit auch Kosten und Emissionen entstehen. Dieser Herausforderung nähern sich die Wissenschaftler mit einer Luftschicht auf einer Oberfläche unter Wasser. Das Grundprinzip der Air-Retaining-Grids-Technologie orientiert sich an Tieren und Pflanzen wie z.B. den Schwimmfarnen der Gattung Salvinia, die den Luftspeicher vermutlich für den Gasaustausch nutzen. Die Wissenschaftler haben die wasserabweisende Oberfläche mit einer permanent stabilen, eingegrenzten Luftschicht der Natur nachempfunden – aber in bisher einzigartiger Weise umgesetzt: Die verwendete Gitterstruktur wird mit Abstandshaltern über einer Oberfläche angebracht und verhindert das Eindringen von Wasser. So wird eine Luftschicht zwischen Gitter und Oberfläche eingeschlossen.

Mit Unterstützung von PROvendis wurde die Erfindung bereits zum Patent angemeldet. Im Auftrag der Universität Bonn bietet PROvendis interessierten Unternehmen jetzt Lizenzen für die wirtschaftlich attraktive Erfindung an – die Strukturen sind nicht nur einfach und kostengünstig herzustellen, sie können auch als Antifouling-Beschichtung eingesetzt werden.

Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten

Weitere Anwendungen eröffnen sich nach dem Vorbild der Natur: Die Oberfläche des Schwimmfarns (Salvinia) weist eine erstaunliche Öl-Adsorptions- und Transportfähigkeit auf. Diese ermöglicht die Entwicklung neuartiger, umweltfreundlicher und nachhaltiger Systeme zur Ölentfernung auf Gewässern. Das am Rückenschwimmer (Notonecta) entdeckte Drucksensorprinzip bietet neue Möglichkeiten in der Sensorik. Besonders vielversprechend ist die Air-Retaining-Grids-Technologie in Kombination mit den Air Lubrication Verfahren, kleinen Luftblasen unter dem Schiffsboden zur Luftschmierung, und kann zur Entwicklung neuer Schiffstypen führen.

Große Bandbreite fortschrittlicher Technologien aus NRW

 Neben Smart Materials präsentiert Dr.-Ing. Oliver Kower, Manager Patente & Lizenzen bei PROvendis, auf der Hannover Messe ein breites Spektrum neuer Technologien aus NRW – von Werkstofftechnik über Mess- und Verfahrenstechnik bis zu Mobilität, Energie- und Umwelttechnik. Ziel ist, Forschungsergebnisse interessierten Unternehmen vorzustellen und in die Anwendung zu bringen – dazu ist PROvendis  am 4. April 2019 auch auf der internationalen Kooperationsbörse „Technology & Business Cooperation Days“ (Halle 2, Stand C01) des Enterprise Europe Network vertreten.

Weitere Informationen:

Pressemitteilung des BMBF

Pressemitteilung der Universität Bonn

Pressemitteilung des KIT

                                                               
Ansprechpartner für inhaltliche Fragen:

Dr.-Ing. Oliver Kower, E-Mail: ok@provendis.info                                          

Rolf Klingelberger, E-Mail: kl@provendis.info

Vera Spitz

Vera Spitz

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