PROvendis-Innovationsmanager Dipl.-Biol. Kordula Kruber und Dr. Jens Moll suchen das Gespräch für ausgewählte Erfindungen und Technologien mit potenziellen Lizenznehmern. So stellt PROvendis hier Neuheiten aus unterschiedlichen Bereichen vor.
Auf dem Gebiet der Diagnostik:
Bestimmung des ITIH3-Spiegels mittels ELISA
Die Erfindung der Heinrich-Heine-Universität überwacht den Spiegel des Inter-alpha-Trypsin-Inhibitors H3 (ITIH3) von Patienten mit der Autoimmunerkrankung Myasthenia gravis (MG). ITIH3 ist ein robuster Biomarker, der eine zuverlässige Vorhersage der Krankheitsaktivität von MG ermöglicht und in der täglichen klinischen Routine eingesetzt werden kann. Durch einen ELISA kann die Überwachung bei der routinemäßigen Blutentnahme erfolgen. Dieser Ansatz liefert objektive Ergebnisse, da diese nicht durch Schwankungen im Tagesverlauf, Befangenheit des Untersuchers, symptomatische Medikation oder subjektive Symptombelastung beeinflusst wird.
Auf dem Gebiet der Wirkstoffentwicklung:
Therapiemöglichkeit bei Nervenerkrankung MLD
Die metachromatische Leukodystrophie (MLD) ist eine seltene erbliche Krankheit des Nervensystems, bei der durch die Anhäufung von sog. Sulfatiden die schützende Myelinschicht der Nerven zerstört wird – schwere neurologische Störungen sind die Folge und führen zum Tod. Ursache ist ein defektes oder in seiner Funktion stark eingeschränktes Enzym namens Arylsulfatase A (ASA). Die Folge ist, dass Sulfatide nicht abgebaut werden können. Wissenschaftler der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn konnten die ASA so modifizieren, dass diese gegenüber dem regulär vorkommenden Enzym – der humanen Wildtyp-ASA – deutlich aktiver und stabiler ist. Eine dritte Modifikation bedingt einen effizienteren Übertritt über die Blut-Hirn-Schranke. Auf Basis der entwickelten Enzymvariante ist es nun möglich, den Patienten per Infusion oder Injektion dieses hyperaktive und sehr stabile Enzym zuzuführen, auch Enzymersatztherapie genannt. Das ASA-Enzym wird über den Blutkreislauf an seine Wirkorte, Gehirn und Rückenmark, gebracht. Durch den Abbau der Sulfatide wird die Anhäufung in der Myelinschicht der Nervenzellen und damit die Zerstörung der Myelin-bildenden Zellen und Nerven verhindert. In vivo-Versuche in einem Mausmodell der MLD zeigen im Vergleich zur menschlichen Wildtyp-ASA eine achtfach höhere therapeutische Effizienz. Durch nur vier Behandlungen konnte die Sulfatidspeicherung um mehr als 60 Prozent reduziert werden. Möglich ist als Behandlungsansatz auch die Gentherapie.
Auf dem Gebiet der Medizintechnik:
Neue Geräte für Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty (DMEK)
Allein in Deutschland werden jährlich etwa 6.000 Hornhauttransplantationen ausgeführt. Bei einem chirurgischen Verfahren namens Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty (DMEK) wird die innere Schicht der Hornhaut, die Descemet-Membran, durch eine Spendermembran ersetzt. Ein am Uniklinik Köln entwickelter DMEK-Injektor mit einem speziellen Design erleichtert die Membranfreisetzung und -entfaltung, reduziert die Komplikationswahrscheinlichkeit und erhöht die Erfolgsquote der Operationsmethode. Ein zudem speziell entwickeltes Gefäß ermöglicht es, die Descemet-Membran zu präparieren und berührungslos in eine Injektionskartusche zu übertragen.
Das Portfolio aller Technologien, die PROvendis im Rahmen des partneringONE® auf der BIO-Europe 2023 anbietet, finden Sie HIER. Einzelgespräche während der Messe können Interessierte direkt über die Innovationsmanager Dipl.-Biol. Kordula Kruber und Dr. Jens Moll vereinbaren oder das Partnering-Portal der BIO-Europe nutzen.
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