Schwerpunktlage eines Fahrzeuges, die Massenträgheit sowie deren Momente sind bei der Fahrzeugentwicklung wichtig: Sie werden während der Simulation des dynamischen Fahrzeugverhaltens, bei der Entwicklung von Fahrdynamikreglern sowie zur Überprüfung des Sicherheitsverhaltens (Roll over) benötigt.
Vorteile der VIMM
Konventionelle Messvorrichtungen messen nicht alle Trägheitsparameter in einem Aufbau. Weitere Nachteile liegen in der eingeschränkten Handhabbarkeit und dem aufwändigen, teilweise mehrtägigen Prüfablauf mit mehreren Einzelprüfständen. Am IKA der RWTH Aachen haben Harald Goertz, Boris Peter und Jan Strauch ein Messsystem mit Prüfstand entwickelt, der automatisch und innerhalb weniger Stunden alle zehn Trägheitsparameter eines Fahrzeugs in einem Prüfablauf bestimmt. Dabei ist der Prüfablauf einfach zu handhaben, kein Umbau des Prüfaufbaus nötig und die Kalibrierung vor Ort möglich.
Für die RWTH hat PROvendis einen geeigneten Interessenten für die Technologie in der Industrie gefunden: Exklusiver Lizenznehmer ist die CFM Schiller GmbH. Das Unternehmen für Schwingisolierungssysteme und Maschinenbau aus Rötgen hat den Prototypen in Zusammenarbeit mit dem IKA schnell und kompetent in ein Serienmodell überführt.
Dabei wurde die Kinematik beibehalten, das Design aber komplett überarbeitet: Der Auffahrbereich wurde optimiert. Die Positionierung des Fahrzeuges auf dem Prüfstand lässt sich jetzt verändern. Außerdem wurde die Plattform so modifiziert, dass nicht nur Fahrzeuge mit viel Bodenfreiheit, sondern auch Rennsportwagen darauf passen. Und schließlich hat CFM Schiller die Messgenauigkeit so erhöht, dass sie den Anforderungen des Rennsports entspricht. Denn das ist der erste Zielmarkt der VIMM.