„geoJETTING“ macht Erdwärme besser nutzbar

Technologie erfolgreich vermarktet

Das von Prof. Dr. Rolf Bracke und seinem Team vom Geothermiezentrum der Hochschule Bochum entwickelte Bohrsystem ermöglicht eine leichtere und effizientere Einbringung von Wärmepumpensonden ins Erdreich. Die neue Technologie lässt Ausblicke auf einen günstigen Zugang zur umweltfreundlichen Erdwärme auch für den Endverbraucher zu.

Diese Basistechnologie konnte erfolgreich im Rahmen einer Ausgründung der Hochschule in Kooperation mit einem spezialisierten Unternehmen in Sachen Wärmetechnologie vermarktet werden. Für das Wasserbohrverfahren erhielt die Hochschule Bochum eine fünfstellige Summe. Zudem konnten mit dem Unternehmen weitere Optionen für Folge-Innovationen des Geothermiezentrums vertraglich vereinbart werden, wofür der Hochschule ebenfalls Forschungsgelder in Aussicht gestellt wurden. 

Neue Bohrtechnik schafft den Vorsprung
Das neuartige Bohrverfahren macht sich die Schneidwirkung von Wasser unter Höchstdruck zu Nutze und überträgt dieses Prinzip auf die Bohrtechnik: Das Gestein wird durch die schneidende Kraft des Wassers und die im Bohrkopf befindlichen Düsen fast vollständig aufgelöst und ermöglicht dadurch eine höhere Bohrgeschwindigkeit, so dass der Zugang zur Erdwärme schneller und leichter möglich ist. Damit wird die Basistechnologie auch für den Endverbraucher interessant: Denn ein Hauptkostenfaktor für Wärmepumpen, nämlich die Einbringung der Erdwärmesonden ins Erdreich, kann mit der innovativen Technologie „geoJETTING“ schneller, sauberer und effektiver vollzogen werden. Und ebenso wichtig: Wärmepumpen-Heizanlagen sind gegenüber der Verbrennung fossiler Energieträger erheblich weniger Umwelt belastend. Kein Wunder also, dass sich Prof. Dr. Bracke und das Team des Geothermiezentrums mit der Zukunftstechnologie unter knapp 20 qualifizierten Bewerbungen beim Ruhr2030 Award des Initiativkreises Ruhrgebiet durchgesetzt hat und im Juni 2008 den mit 50.000 € dotierten Preis erhielt.