Medizintechnik

O3Desi - Herstellerunabhängige Ozondesinfektion für Hypothermiegeräte

Ref.-Nr. 4751

Keywords: Desinfektion, Ozon, Ultraviolett, Hypothermiegerät, Herzchirurgie

Bei herzchirurgischen Eingriffen ist es zwingend notwendig, das Blut des Patienten kontrolliert zu temperieren. Die hierzu eingesetzten Wärmetauscher sind zumeist in den Oxygenator der Herz-Lungen-Maschine integriert. Das Wärmetauschermedium (Wasser) wird mit Hypothermiegeräten temperiert. Die tendenzielle Verkeimung des Wassers in Hypothermiegeräten birgt das das Risiko einer postoperativen bakteriellen Infektion (v.a. durch Mykobakterium chimaera). Daher haben BfArM und FDA entsprechende Warnhinweise heraus­gegeben. Die Hersteller der Hypothermiegeräte haben ebenfalls reagiert und entsprechende Hinweise zur Desinfektion ihrer Geräte veröffentlicht. Für Krankenhäuser mit herz-/thorax-chirurgischen Abteilungen ist eine zuverlässige, automatische Desinfektion der benötigten Hypothermiegeräte von großem Interesse. Von Wissenschaftlern der Fachhochschule Dortmund und des Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikums Bergmannsheil in Bochum wurde jetzt das herstellerunabhängige Desinfektionssystem O3Desi vorgestellt. Mit Ozon erreicht O3Desi eine Keimzahl im Wasserkreislauf beliebiger Hypothermiegeräte, die sogar die Maßgaben der deutschen Trinkwasserverordnung erfüllt. Bevor das entkeimte Wasser dem Hypothermiegerät wieder zugeführt wird, entsorgt O3Desi mit UV-Strahlung vollständig das Ozon. Dabei haben die Konstrukteure technische Vorkehrungen getroffen, dass im Störfall, beispielsweise bei zu hohen Ozonkonzentrationen oder bei Stromausfall nur ozonfreies Wasser wieder zurück in den Kühlkreislauf gelangt.

Vorteile

  • Mit jedem Hypothermiegerät kompatibel
  • Herstellerunabhängig
  • Sehr geringe Keimzahlen
  • Betriebssicher
  • Ausfallsicher
  • Automatisch
  • Unbeaufsichtigt
  • Kostengünstig

Aktueller Stand

O3Desi wurde zum Patent angemeldet. Gern informieren wir Sie über den Verfahrensstand. In ersten Versuchen konnte O3Desi bereits seine Funktionalität demonstrieren. Im Auftrag der Fachhochschule Dortmund sucht PROvendis nach Unternehmen, die an einer Kooperation interessiert sind.

Relevante Veröffentlichungen

Empfehlungen des BfArM: „Möglicher Zusammenhang zwischen Hypothermiegeräten und Infektionsrisiko mit Mykobakterien bei der Herzchirurgie“, zuletzt ergänzt am 22.12.2016.

Eine Erfindung der FH Dortmund.

Dr.-Ing. Oliver Kower

ok@provendis.info
+49 208 9410561