Bessere Überlebenschancen für Frühgeborene

Optimiertes Surfactant-Injektionsgerät

Wenn frühgeborene Babys zur Welt kommen, müssen ihre Organe plötzlich volle Leistung erbringen. Insbesondere die Lunge ist dafür in vielen Fällen noch gar nicht bereit: Eine lebenswichtige Substanz für die Stabilität der Lunge, der sogenannte Surfactant, wird von ungeborenen Kindern erst ab der 24. Schwangerschaftswoche produziert. Kommen die Babys vor der 32. Schwangerschaftswoche zur Welt, besteht in den meisten Fällen ein Surfactant-Mangel, der zum lebensbedrohlichen Atemnotsyndrom führen kann. Denn ohne Surfactant kann die Oberflächenspannung im Atmungssystem nicht reguliert werden, die Lungen kollabieren und können sich nicht mehr entfalten. Gerade bei sehr unreifen Frühgeborenen ist dieses Lungenversagen die häufigste Todesursache.

Eine Gemeinschaftserfindung der Uniklinik Köln und eines internationalen Unternehmens für Medizintechnik macht die Versorgung der Frühgeborenen mit dem entscheidenden Surfactant sicherer und leichter: Mit einem neuen Injektionsgerät mit deutlich kleineren Abmessungen und optimierten Materialien kann die Substanz injiziert werden, während das Kind selbstständig atmet. Das reduziert den Stress und das Verletzungsrisiko ist geringer. Die Universität zu Köln hat ihren Anteil an der Erfindung von Frau PD Dr. Angela Kribs mit Unterstützung von PROvendis im Frühjahr 2017 an ein internationales Medizintechnik-Unternehmen übertragen. So soll das Gerät in möglichst vielen Kliniken zur Anwendung kommen und dazu beitragen, die Überlebenschancen von Frühgeborenen zu erhöhen. Zudem ist geplant, dass die Erfinderin, Frau PD Dr. Angela Kribs, die Produkteinführung für die Firma weiter durch enge Kooperationen unterstützt.