Neuer Planungsalgorithmus für Fertigungsstätten

Gemeinschaftserfindung von TU Dortmund und TRUMPF

Ob Haushalts-, Elektro- oder Sportgeräte – unzählige Produkte des täglichen und industriellen Gebrauchs setzen eine qualitativ hochwertige Blechbearbeitung in unterschiedlichsten Anlagen voraus. In dieser Branche sorgt eine Gemeinschaftserfindung der Technischen Universität Dortmund und TRUMPF Werkzeugmaschinen GmbH & Co. KG zukünftig für noch mehr Effizienz und Qualität.


Prof. Dr. Jakob Rehof und Fadil Kallat vom Lehrstuhl für Software-Engineering an der TU Dortmund haben gemeinsam mit Carina Mieth von TRUMPF ein neuartiges Verfahren zur Bestimmung einer optimalen Kombination von Blechbearbeitungs-Anlagen in einer Fertigungsstätte entwickelt. Mit Unterstützung von PROvendis hat die Hochschule im Januar 2023 ihre Anteile an der Erfindung an TRUMPF verkauft.

Algorithmus für optimale Planungsvarianten

Bei der Planung von Fertigungsstätten werden normalerweise Algorithmen und Software eingesetzt, die auf den von Expert*innen vorgegebenen Simulationen von Fertigungsstätten basieren. Dabei kommt es zwangsläufig zu vereinfachenden, auf Erfahrung beruhenden Vorgaben. Mit dem Algorithmus und Computerprogrammprodukt von TU Dortmund und TRUMPF können nun auch von vornherein verworfene oder gar nicht berücksichtigte, jedoch möglicherweise aussichtsreiche Planungsvarianten berücksichtigt werden.

Der Algorithmus ermöglicht das Einlesen von Aufträgen sowie die Auswahl mehrerer Blechbearbeitungsanlagen zur Bearbeitung der Aufträge. Darüber hinaus werden nicht nur mögliche Anlage-Kombinationen zusammengestellt und entsprechende Simulationen ausgeführt, sondern es erfolgt auch ein Ranking der ermittelten Anlagen-Kombinationen, um die jeweils optimale Lösung zu finden. Als führender Hersteller hochwertiger Maschinenbau- und Elektronikkomponenten mit Schwerpunkt auf der Blech- und Rohrverarbeitung sieht TRUMPF Werkzeugmaschinen die Technologie als eine weitere wichtige innovative Lösung, um seinen Kunden fortlaufend passgenaue Maschinen und Automatisierungslösungen zu garantieren. Die Erfindung wird nun bis zur Marktreife weiterentwickelt.

Patentierung einer computerimplementierten Erfindung

PROvendis hat im Auftrag der TU Dortmund die Patentierung der sogenannten computerimplementierten Erfindung (CII) begleitet. Viele aktuelle Innovationen haben einen Software-Bezug. Denn die Bereiche Digitalisierung, Computertechnik, Datenverarbeitung, Künstliche Intelligenz oder maschinelles Lernen werden überwiegend mit Software realisiert – aktuell sind etwa zehn Prozent der beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) eingereichten Patentanmeldungen laut DPMA softwarebezogene Erfindungen. Mit ausgewiesener Expertise berät und unterstützt PROvendis die nordrhein-westfälischen Hochschulen bei allen Fragen zur schutzrechtlichen Sicherung von computerimplementierten Erfindungen oder Software.


Weitere Informationen

Website TRUMPF