Innovationspreis der BioRegionen 2024

Technologie der Universität Duisburg-Essen gewinnt

Im Rahmen der Deutschen Biotechnologietage wurde Prof. Dr. Bernd Giebel vom Universitätsklinikum Essen für seine Arbeit über Extrazelluläre Vesikel (EVs) und deren Anwendung mit dem Innovationspreis der BioRegionen 2024 ausgezeichnet. Damit war er einer von insgesamt drei Gewinnern des mit jeweils 2.000 Euro dotierten Preises.


Der Innovationspreis ist eine Initiative des Arbeitskreises der BioRegionen, des zentralen Netzwerks der regionalen Initiativen zur Förderung der wirtschaftlichen Nutzung moderner Biotechnologien in Deutschland. In diesem Jahr prämierte der Arbeitskreis bereits zum siebzehnten Mal herausragende Forschungsergebnisse und Erfindungen mit hohem Innovationspotenzial.

Die Forschung von Prof. Bernd Giebel über EVs, deren prominenteste Vertreter die Exosomen sind, gibt neue Hoffnung für das Management entzündlicher Prozesse. Das Team der Universität Duisburg-Essen hat herausgefunden, dass EVs, insbesondere solche von mesenchymalen Stammzellen (MSCs), immunmodulierende Funktionen haben und positive Auswirkungen auf Krankheiten wie Graft-versus-host-Erkrankung (GvHD), Schlaganfall und Neugeborenenschäden haben können. Eine Herausforderung bei der Herstellung von MSC-EV Produkten ist deren funktionelle Variabilität, die sich zum einen auf die Zellalterung und zum anderen der immer wechselnden Spendermaterialien zur Anzucht von MSCs zurückführen lässt. Das jetzt ausgezeichnete und patentierte Projekt „Extrazelluläre Vesikel: Zellfreie Stammzelltherapie 2.0“ beschreibt die Herstellung von immortalisierten MSCs. Ausgehend von einer einzelnen immortalisierten MSCs lassen sich sogenannte monoklonale MSC-Linien herstellen, die es nun erstmals ermöglichen, MSC-EV Produkte im größeren Maßstab mit gleich bleibender Qualität zu produzieren. Diese Technologie eröffnet neue Wege für die Entwicklung von Therapien, die darauf abzielen, Entzündungsprozesse zu bekämpfen, und bietet neue Hoffnung für Patienten mit schwer zu behandelnden entzündlichen Erkrankungen.

Die Beauftragten für den IPR-gestützten Forschungstransfer im Science Support Center der UDE und PROvendis als zentraler Dienstleister im Bereich Technologietransfer haben eng mit Prof. Giebel bei der schutzrechtlichen Sicherung der Technologie zusammengearbeitet. Dadurch war es möglich, das enorme Innovationspotential für Investitionen zugänglich zu machen, um es mittelfristig so schnell wie möglich in die Anwendung zu bringen. PROvendis hat hierzu im Auftrag der UDE einen inzwischen abgeschlossenen Lizenzvertrag mit einem innovativen Start-up maßgeblich verhandelt.

Die Deutschen Biotechnologietage 2024

Die Deutschen Biotechnologietage (DBT) fanden vom 16.-17. April 2024 in Berlin statt und waren auch in diesem Jahr wieder Treffpunkt für Unternehmer*innen, Forschende sowie Partner*innen aus Politik, Förderinstitutionen und Verwaltung der deutschen Biotechnologie-Branche. Für PROvendis nahmen Dr. Wolfram Schleich und Dr. Jürgen Walkenhorst als Experten im Bereich des Life Science-Technologietransfers an dem renommierten Branchentreffen teil. Veranstaltet werden die DBT seit 2010 als jährliches Forum für den Erfahrungsaustausch zwischen allen Akteur*innen der deutschen Biotechnologie-Szene.


Weitere Informationen
 

Deutsche Biotechnologietage (DBT)

Arbeitskreis der BioRegionen in Deutschland (AK-BioRegionen)

Innovationspreis der BioRegionen