SecureCloud – Datensicherheit aus Rhein-Ruhr

In Behörden und Firmen fallen immer größere Datenmengen an, die Speicherung auf eigenen Servern verursacht dabei hohe Betriebskosten. Öffentliche Cloud-Server bieten einen kostengünstigen Speicherplatz, aus Datenschutzgründen entfällt diese Option aber häufig – die Vertraulichkeit kann nicht vollständig gewährleistet werden. Im Rahmen ihrer Forschung an der Universität Duisburg-Essen (UDE) hat ein Team aus Wissenschaftlern unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Torben Weis eine neuartige Software entwickelt, die das schnelle und kryptographisch sichere Speichern von Datenbeständen in der Cloud ermöglicht. „Die Software stellt dabei die Kommunikation zwischen Behörden- bzw. Firmenservern und der Cloud durch Gateways her, die mit Hilfe von lokal abgespeicherten kryptographischen Schlüsseln die Daten ver- und entschlüsseln und somit die Vertraulichkeit der Daten gewährleisten“, erklärt Entwickler Maximilian Uphoff, der zusammen mit Tim Kuhn, Lorenz Schwittmann und Torben Weis die RheinByteSystems GmbH als Spin-Off der UDE gegründet hat. Mit Unterstützung von PROvendis hat die UDE die rechtssichere Nutzung der Forschungsergebnisse durch die Gründer ermöglicht. „Für unsere Existenzgründung ist SecureCloud ein wichtiger Baustein. Mit der Klärung der Rechtesituation und der Unterstützung bei der Vertragsgestaltung hat uns PROvendis professionell und kompetent auf dem Weg Richtung Markt begleitet“, sagt Uphoff.

CodeShield – Schutz vor Cyber-Angriffen auf Cloudanwendungen

Immer mehr Unternehmen setzen bei der Entwicklung neuer Softwareanwendungen auf die Cloud. In den letzten Jahren ist die Entwicklungen von Cloudanwendungen deutlich leichter geworden, sodass auch kleine Entwicklerteams Cloudanwendungen eigenständig umsetzen und betreiben können. Allerdings stellen Cloudanwendungen völlig neue Herausforderungen an IT-Sicherheitswerkzeuge. Im Vergleich zu früheren Anwendungen, bestehen Cloudanwendungen oftmals aus mehreren Dutzenden bis Hunderten von Komponenten (sogenannte Microservices), die Daten untereinander austauschen. Die steigende Anzahl der Komponenten ermöglicht neue und komplexere Cyber-Angriffe, die frühzeitig erkannt werden müssen.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen haben Manuel Benz, Andreas Dann und Dr. Johannes Späth mit CodeShield eine Software entwickelt, welche die gesamte Cloudanwendung visualisiert, den Datenaustausch zwischen Komponenten verständlich darstellt und Sicherheitslücken im Projektcode bereits während der Entwicklung identifiziert. Zusammen mit Prof. Dr. Eric Bodden, Professor in der Fachgruppe Softwaretechnik am Heinz Nixdorf Institut der Universität Paderborn und Direktor des Fachbereichs Softwaretechnik und IT-Sicherheit am Fraunhofer-Institut für Entwurfstechnik Mechatronik, hat das Paderborner Forscherteam im Frühjahr 2020 die CodeShield GmbH als Spin-Off der Universität Paderborn gegründet.

Ab Anfang 2021 bieten sie einen Cloud-Service für Entwickler und Unternehmen an. „CodeShield arbeitet ähnlich einer Rechtschreibprüfung und ist das erste Werkzeug, das Softwareentwickler von Cloudanwendungen in Sekundenschnelle vor kritischen Sicherheitslücken, sowohl in ihrem eigenen Programmcode als auch in eingebundenen externen Bibliotheken, warnt“, erklärt Späth. PROvendis war auch in diesem Fall beteiligt und hat den Vertrag zwischen Universität und Spin-Off verhandelt – mit Erfolg: „Ohne PROvendis hätten wir die vielen Details bei der Zuordnung und Klärung der Rechte nicht so umfassend im Blick gehabt. Gerade im Bereich Software ist die Vertragsgestaltung sehr komplex“, erläutert Späth.  

Neue Potenziale für NRW-Hochschulen

PROvendis sensibilisiert die NRW-Hochschulen bereits seit 2015 für die Schutz- und Verwertungsmöglichkeiten solcher Forschungsergebnisse, die nicht dem Patent zugänglich sind. Denn an Hochschulen erschöpfen sich Forschungs- und Entwicklungsprozesse nicht in Resultaten mit technischen Lösungen, der Kanon marktrelevanter und damit verwertbarer Gegenstände und Leistungen ist deutlich vielfältiger. Neben Software haben auch Designs, urheberrechtlich relevante Leistungen, Marken und zusätzliches Know-how ein Verwertungspotenzial und können schutzrechtlich gesichert werden. Im Bereich Software verzeichnet der Dienstleister für Intellectual Property (IP) steigenden Bedarf: „Ob Robotersoftware, Software als Medizinprodukt oder Planungssoftware – wir erhalten immer mehr Anfragen für Dienstleistungen in diesem Segment, quer durch alle Technologiebereiche. Wir freuen uns sehr, gemeinsam mit den Hochschulen in Nordrhein-Westfalen diese Potenziale zu heben“, sagt PROvendis-Geschäftsführer Dr. Heinrich Dornbusch. 

Weitere Informationen:

rheinbyte.systems
codeshield.io

Ansprechpartner für inhaltliche Fragen:                              

Dr. Nicolas Menzel (PROvendis GmbH), nm@provendis.info      

Maximilian Uphoff (RheinByteSystems GmbH), uphoff@rheinbyte.systems 

Dr. Johannes Späth (CodeShield GmbH), johannes.spaeth@codeshield.de