Zwei spannende Forschungsthemen aus NRW wurden für die BioVaria-Vortragsreihen ausgewählt. Hier stellt Prof. Kathy Keyvani vom Universitätsklinikum Essen ihre Erfindung „Kallikrein-8 als früher Biomarker und Therapieansatz für Alzheimer“ vor. Auch die Erfindung „Verbessertes Blutwäsche-Verfahren gegen Präeklampsie“ von Dr. Henning Hagmann vom Universitätsklinikum Köln wird in einem Vortrag präsentiert.
Neue Hoffnung im Kampf gegen Alzheimer: Kallikrein-8 als früher Biomarker und Therapieansatz
Die Suche nach wirksamen Therapien gegen Alzheimer führt Forschende des Universitätsklinikums Essen zu einem vielversprechenden Ansatz: die Hemmung von KLK8. Untersuchungen legen nahe, dass KLK8 eine bedeutende Rolle in der Alzheimer-Pathogenese spielt und als potenzieller Biomarker dienen könnte. Studien an Mäusen zeigen, dass die Hemmung von KLK8 nicht nur die Aβ- und Tau-Pathologie reduziert, sondern auch die Neuroplastizität verbessert. Diese Erkenntnisse deuten auf KLK8 als vielversprechendes therapeutisches Ziel und Biomarker hin, was Hoffnung auf eine wirksamere Alzheimer-Behandlung gibt.
Verbessertes Blutwäsche-Verfahren gegen Präeklampsie
Präeklampsie bleibt eine ernste Bedrohung für schwangere Frauen, doch ein innovativer Ansatz des Universitätsklinikums Köln könnte Hoffnung bringen. Durch die Verwendung von VEGF-Multimeren in einer Apherese-basierten Behandlung wird das angiogene Gleichgewicht wiederhergestellt, indem gebundenes VEGF (Vascular Endothelial Growth Factor) und PIGF (Placental Growth Factor) von sFlt-1 verdrängt und freigesetzt werden. Dieser Ansatz könnte nicht nur lebensbedrohliche Zustände minimieren, sondern auch die uterine Vaskularisation verbessern. Obwohl noch klinische Studien erforderlich sind, bietet diese Erfindung einen vielversprechenden neuen Weg, um Präeklampsie zu bekämpfen.
Darüber hinaus stellt PROvendis-Innovationsmanager Dr. Jürgen Walkenhorst unter anderem folgende Innovationen aus dem Portfolio der nordrhein-westfälischen Hochschulen und Universitätskliniken auf der BioVaria in München vor:
Revolutionäre Ergänzungsmittel für die T-Zell-basierte Krebstherapie: Aktivierung und Erschöpfungsprävention
Die Entwicklung von CAR-T-Zellen hat in der Krebstherapie bedeutende Fortschritte ermöglicht. Jedoch bleiben solide Tumore eine Herausforderung aufgrund ihres immunsuppressiven Umfelds. Eine innovative Erfindung der Universität Bonn zielt darauf ab, dieses Problem anzugehen. Durch die Verwendung eines speziellen Zusatzes werden T-Zellen und CAR-T-Zellen aktiviert und gleichzeitig vor Erschöpfung geschützt, was ihre Wirksamkeit bei der Behandlung von Krebs, insbesondere von soliden Tumoren, deutlich verbessern könnte.
Therapie für erhöhten Augeninnendruck: Neuartige Dualwirkstoffe gegen Glaukom
Eine Erfindung der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf bietet Hoffnung für Patienten mit okulärer Hypertension und Glaukom. Durch die Kombination von Histamin-H3-Rezeptor-Antagonisten und Carboanhydrase-Hemmern in einem Medikament werden zwei wichtige Aspekte der Krankheit gleichzeitig angegangen. Diese neue Dualwirkstoff-Therapie könnte die Behandlungsoptionen erweitern und die Wirksamkeit gegen erhöhten Augeninnendruck deutlich verbessern.
So bietet die BioVaria auch in diesem Jahr wieder die ideale Gelegenheit, sich vor Ort auszutauschen und Einblicke in die Technologien und Forschungsergebnisse in den Life Sciences zu erhalten.