Wie ist es um die Energiekabel in der Verteilnetzebene bestellt? Dies wird meist nicht erfasst, denn mit konventionellen Methoden wie der Verlustfaktormessung ist die Zustandserfassung mit einem hohen Aufwand verbunden – dazu kommen hohe Kosten und evtl. eine Versorgungsunterbrechung der angeschlossenen Kunden.

Anders dagegen mit einer Erfindung der Bergischen Universität Wuppertal: Sie kann die Energiekabel für Nieder- und Mittelspannungsnetze dauerhaft überwachen sowie den Alterungsprozesses von elektrischen Kabeln bestimmen und daraus eine Lebensdauerprognose erstellen. Auch ist es mit der Erfindung möglich, den technischen Zustand von Energiekabeln mit Breitband-Powerline-Modems (BPL-Modems) zu erfassen, die bereits in vielen   Energienetzen zur Übertragung von Smart-Meter-Daten genutzt werden.

Für das System werden mindestens zwei BPL-Modems benötigt, die das Signal-zu-Rausch-Verhältnis (SNR) in einem breiten Frequenzbereich (2 bis 28 MHz) ermitteln und weiterleiten können, sowie eine Datenbank, in der die gemessenen SNR-Daten gespeichert und ausgewertet werden können. Die Qualität der Powerline-Signale gibt Aufschluss über die Qualität der Energiekabels. Durch den Einsatz eines Software-Bausteins kann die BPL-Infrastruktur nicht nur zur Kommunikation, sondern auch zur Zustandsbewertung von Kabeln genutzt werden.